Chancen für den ländlichen Raum

Foto: Mario Zgoll

Das Bild ist im Rahmen der IKT-Jahresveranstaltung Digitalforum Nordhessen im November 2021 entstanden. Das Bild zeigt v.l.n.r. Reiner Brandt (Vorstandsvorsitzender des IT-Netzwerk e.V.), Kai Georg Bachmann (Geschäftsführer der Regionalmanagement Nordhessen GmbH), Prof. Dr. Kristina Sinemus (Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung), Dr. Arnd Klein-Zirbes (Hauptgeschäftsführer der IHK Kassel-Marburg), die ebenfalls am Runden Tisch teilgenommen haben.

 

Digitalisierungsexperten trafen sich zu Rundem Tisch

Eine digitale Nachsorge-App, gesundes Leben und eine optimierte Straßeninfrastruktur durch künstliche Intelligenz, Smart Region und vieles mehr stand auf der Tagesordnung des Runden Tisches „Zukunft der Digitalisierung im ländlichen Raum“ mit Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus und Repräsentanten aus der nordhessischen Wirtschaft und Politik. Bei dem virtuellen Treffen am 24. November stellte die Region einmal mehr ihre Innovationskraft unter Beweis.

Zügiger Ausbau der digitalen Infrastruktur

„Im Rahmen unserer Digitalstrategie legen wir ein besonderes Augenmerk auf den zügigen Ausbau der digitalen Infrastruktur, insbesondere für Schulen, Wirtschaft und vor allem für den ländlichen Raum“, betonte Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus. Hier sei man bereits gut vorangekommen: Knapp 96 Prozent der hessischen Haushalte verfügten inzwischen über eine Versorgung mit 50 Mbit/s. Im bundesweiten Vergleich unter den Flächenländern liege Hessen damit auf dem zweiten Platz, bei der Versorgung der Gewerbegebiete mit 50 Mbit/s sogar auf dem ersten. Außerdem verfügten bereits mehr als die Hälfte aller hessischer Haushalte über 1.000 Mbit/s und mehr.

 

Transfer von Know-how gefragt

Der Ausbau digitaler Infrastrukturen allein sei aber nicht entscheidend. Im Wettbewerb der Regionen seien vor allem auch der Transfer von Know-how und die Weitergabe digitaler Lösungen gefragt. Dies sei eine Gemeinschaftsaufgabe. „Nur wenn Verantwortungsträger und Akteure einer Region gemeinsam die Digitalisierung vorantreiben, lassen sich Standortvorteile für Arbeitgeber und Beschäftigte generieren und die Weichen für infrastrukturelle Weiterentwicklungsmöglichkeiten stellen“, so Sinemus.

Gemeinsam mit ihr waren unter anderem Regierungspräsident Hermann-Josef Klüber, Arnd Klein-Zirbes (Geschäftsführer IHK Kassel-Marburg), Kai Georg Bachmann (Geschäftsführer Regionalmanagement Nordhessen GmbH), Jürgen Kümpel (Geschäftsführer Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände Nordhessen), eine Vertretung der nordhessischen Wirtschaftsförderer und Hombergs Bürgermeister Dr. Nico Ritz der Einladung der Regionalmanagement Nordhessen GmbH und des IT-Netzwerk e.V. gefolgt, um über die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse zu diskutieren.

 

Region attraktiv halten

Regierungspräsident Hermann-Josef Klüber hätte die Teilnehmenden des Runden Tisches sehr gerne persönlich als Gastgeber im Regierungspräsidium Kassel begrüßt: „Die Pandemie zwingt uns leider erneut in ein virtuelles Veranstaltungsformat. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die die kurzfristige Umorganisation möglich gemacht haben. Und welches Thema, wenn nicht die Digitalisierung, eignet sich idealtypisch für ein digitales Gesprächsformat? Daher habe ich mich sehr über den offenen Austausch zum Breitbandausbau, zu webbasierten Gesundheitslösungen und anderen drängenden Themen gefreut, die eine ländliche Region wie NordOstHessen in besonderer Weise umtreiben. Ich bin überzeugt: clevere und smarte IT-Lösungen sind das Mittel der Wahl, um dem demografischen Wandel im ländlichen Raum zu begegnen und unsere Region in Zukunft für die Bevölkerung und die Wirtschaft attraktiv zu halten.“

 

Leben auf dem Land nachhaltig und attraktiv

„Es sind digitale Leuchtturmprojekte, die Unternehmen wie Micromata, s.a.d. und Farm Facts präsentiert haben“, resümierte Reiner Brandt, Erster Vorsitzender des IT-Netzwerks. Darunter eine digitale Nachsorge-App für Menschen nach Hüft-OP, die Unterstützung von Ausgleichsmaßnahmen zur Klimaneutralität in der Forst- und Landwirtschaft sowie das Thema Fachkräftesicherung/-gewinnung für die digitale Transformation. „Die Projektideen können deutlich zur Verbesserung der Lebensqualität vieler Menschen und einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung für den ländlichen Raum beitragen“, so Brandt. „Die Chancen der nordhessischen Innovationskraft für die digitale Transformation liegen insbesondere auch im ländlichen Raum“, unterstrich Vorstandsmitglied Prof. Dr.-Ing. Klaus David. Man wolle nordhessische Innovationskraft für die Bürgerinnen und Bürger und die Wirtschaft der hiesigen Region nutzen, um das Leben außerhalb der Ballungszentren nachhaltig und attraktiv zu gestalten.